Napalm Death – „Throes Of Joy In The Jaws Of Defeatism“ (2020)
Ein Meisterwerk der Großmeister des politischen Death Metals, Crustpunks und Erfinder des Grindcores aus Birmingham, das letztes Jahr schon herauskam, aber jetzt erst den Weg zu mir fand.
Thematisch, lyrisch geht die Scheibe hier noch einmal klarer zur Sache, als ohnehin schon. Kein Verständnis für faktoide, xenophobe und faschistische Tendenzen, die derzeit dank Social Media nicht mehr, wohl aber kreischend lauter werden. Musikalisch gibt es neben wilder, unfassbarer Raserei und vertrackten bis undurchschaubaren Taktwundern auch das ein oder andere Experiment. Das passiert unter anderem in Form von Ausflügen in alle möglichen Gefilde, sowie einen gar experimentellen, unglaublich dichten Song, der im Grunde unbeschreiblich ist. Das alles jedoch stets eingebunden in ein großes Ganzes.
Dieses Album ist nach meiner bescheidenen Meinung, vielleicht sogar das beste Napalm Death Werk. Und das soll bei 17 regulären Alben in nunmehr 40 Jahren schon was heißen. Napalm Death sind, auch aufgrund der Zeit und ihrer Bedrohungen in Richtung der Zivilgesellschaften, vielleicht so relevant und wichtig wie nie zuvor.
Einzig: mir ist nach wie vor komplett schleierhaft, wo Barney Greenway diese angenehme Sprechstimme bei Interviews herholt. Oder anders herum gesagt, was muss man nur tun, um dann live und auf Aufnahmen so zu klingen. Irre.