Der kapitalistische Konjunktiv in der Kunst
oder wie man kleines Geld für eine künstlerische Leistung verdienen KÖNNTE, wenn es vom System gewollt WÄRE.
Es ist Anfang Juli 2024. Wenn unsere aktuelle PORTER Single „Tout est pardonné“ noch 40 mal gestreamt WÜRDE, KÄMEN wir auch hier in den Bereich der 1000+ Streams. Das WÄRE insofern inzwischen wichtig, weil die neuen, „wundervollen“ Spotify Regeln ja dafür sorgen, dass erst ab 1.000 Streams eines Songs, seitens Spotify angefangen WÜRDE zu zählen. Da ist er, der kapitalistische Konjunktiv in der Kunst.
Aber*hüstel*, das Zählen beginnt dann natürlich wieder bei 0 wohlgemerkt. Logisch. Die ersten 1.000 Streams existieren für Spotify gar nicht. Offensichtlich, damit die kleinen Bands möglichst wenig Geld bekommen und man das dann doch lieber den Millionenverdiener*innen in den Geldspeicher schüttet. Völlig nachvollziehbar. Für Spotify. Denn die Hörenden kommen ja logischerweise wesentlich mehr für The Weeknd (Ausschüttung 2020 6,3 Millionen Dollar) als für Porter überhaupt erst auf die Plattform.
Unter kapitalistischen Gesichtspunkten verstehe ich das sogar. Unter künstlerischen Gesichtspunkten, versetzt der Kapitalismus auch hier den Künstler*innen auf breiter Front einen weiteren Todesstoß. Kunstschaffende können eigentlich in der großen Masse nur noch ihrer Kunst nachgehen, wenn sie finanziell bereits unabhängig sind.
Sehen wir hier etwa ein systemisches Problem? Oh ja!
Spotify, stellvertretend für so manch anderes System, lockt mit einer möglichen Monetarisierung, die faktisch vom Unternehmen erst einmal verhindert wird. Und um nicht falsch verstanden zu werden. Wenn ich von Monetarisierung spreche, dann sind wir hier zunächst im Centbereich, im Nachkommastellen-Centbereich wohlgemerkt. Mir geht es nicht darum, dass die Plattform nicht auch gut an der ganzen Sache verdienen soll, das ist natürlich völlig okay. Und von mir aus, zahlt den kleinen, winzigen und mikroskopisch kleinen Künstler*innen auch ebensolche Beträge aus. Aber diese 1.000 Streams-Hürde ist so absurd und künstler*innenverachtend, dass es wehtut.
Die allseits beliebte kognitive Dissonanz
Aber hey, wir sind ja selbst Schuld, dass wir das Spiel mitspielen (müssen um Beachtung zu finden), also wäre dieser Aufschrei wohl nur zu rechtfertigen, wenn wir die Musik hier von der Plattform nehmen würden. Fair enough.
Wer uns also helfen möchte, den Song „Tout est pardonné“ in den Bereich der Monetarisierung auf Nachkommastellen-Cent-Basis zu bringen … Ihr wisst, was Ihr zu tun habt: Streamen, liken, hören!
Und falls Ihr zuvor (oder dazu) noch mehr über den Song, zur Entstehung, dem Inhalt oder unserer Meinung dazu erfahren möchtet, könnt Ihr hier alles Wissenswerte in den Linernotes lesen.
Liebe von uns an Euch <3
…
Weitere Singles zum höre und supporten:
PORTER „Behind The Banlieue“
PORTER „Sally“
PORTER „Tax Free Hollows“
Und wenn Ihr konsequenter seid als wir, folgt, hört und supportet uns gerne auf diesen Alternativen:
PORTER auf Soundcloud
PORTER auf Bandcamp
PORTER auf Audius
PORTER auf YouTube
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