Ich bin mir dessen zwar durchaus bewusst, aber eben eher unterbewusst. In anderen Regionen dieser bunten Welt, würde jemand wie ich wohl mit dem Tode bedroht, oder mit Gefängnis, oder mit Berufsverbot, oder mit Peitschenhieben, oder mit sonstigen mittelalterlichen Strafen. Und das für das schlichte „Vergehen“ eine Meinung zu haben, sich seiner Freiheit bewusst zu sein und in Kombination von beidem seinen Grundrechten auf freie Meinungsäußerung freien Lauf zu lassen.
Ob Rushdi vor über 20 Jahren oder aktuell der Rapper Najafi, immer wieder maßen sich geistliche Führer – irgendwie kommt mir das Wort bekannt vor – an, Künstlern, Menschen ein Verhalten, ja einen Gehorsam vorzuschreiben. In der westlichen Hemisphäre träumen die Kirchenfürsten freilich im Geheimen noch von dieser verlorenen Machtposition, haben – dank stetig steigender Bildung – jedoch langsam ihre Bedeutung bekommen, die ihnen zusteht, nämlich eine Bedeutung im Privaten. Und genau dort gehört Religion zweifelsfrei hin.
Es steht jedem völlig frei zu entscheiden, dass er die Idee von Gott in seinem Leben als Hilfestellung und Leitlinie benötigt. Genauso, wie es jedem selbst überlassen ist, keinen Gott zu benötigen. Ich gehöre nun zweifelsfrei der letzten Gruppe an und bin mir der Tatsache dann eben doch immer wieder bewusst, dass ich in diesem Land zu dieser Zeit mit meiner persönlichen Meinungsfreiheit, einen von so vielen freien Denkern weltweit herbegesehnten Zustand leben darf, dass es mir eine Gänsehaut macht.
Auch wir sind noch lange nicht am Ende jeglicher Diskussion und laizistischer Entwicklung, jedoch sollten wir – die es können – unsere Freiheiten nicht ungenützt lassen – gerade im Namen unserer Schwestern und Brüder im Geiste weltweit, die unter schwachsinnigen, dummen, diktatorischen, feigen Regimen leiden.
Daher für Euch alle:
Keep on blogging in the free world!