Er legte das Buch, das er soeben gelesen hatte weg und schaute
in die Ferne. Die Sonne schien so grell auf die grünen Hänge, dass seine Augen einen
Moment benötigten, ehe alles scharf und wahrhaft erkennbar war. Doch für den
Gedanken, der ihm gerade in den Sinn gekommen war, und der sich einfach
niederließ, wie ein unliebsamer Gast, der sich selber eingeladen hat und um ein
Gespräch unter vier Augen gebeten hat, brauchte er gar keine scharfen Augen.
`Gar
nicht so leicht`, so dachte er `sich vorzustellen, dass die Welt genauso wie
bisher einfach ohne einen weitermacht.` Das politische an diesem Gedanken war
ihm absolut egal. Er sah hinüber zu den wellenförmigen Feldern, die am Waldsaum
strandeten und brachen, und betrachtete die Wolken, die in zufälliger Formation
über die Wipfel flogen, und sah den Gräsern zu, die sich vom seichten
Sommerwind in luftigem Tanz hin und her wiegen ließen, und genoss den
pfeilschnellen Flug der Schwalben, die mit ihrer Insekten heischenden Flughöhe
einen weiteren wunderschönen Tag verhießen, und genoss mit einem Mal die Gesamtheit
der Dinge in ihrer Unendlichkeit.
`Ich sehe die der Welt zu, ich sehe sie, wie
sie ist. Die Welt sieht mich nicht. Die Welt macht genauso wie bisher einfach
weiter.` Er musste lächeln und griff wieder zu seinem Buch.